Bei Eis und Schnee füttern
Sobald der Schnee liegen bleibt und eine Decke bildet, sollte die Fütterung der Vögel einsetzen. Darüber hinaus aber auch, sobald der Boden gefroren ist. Denn wie sollen die kleinen, pickenden Gartenbewohner nun an Nahrung gelangen? Mutter Natur nutzt die kalte Jahreszeit bedingungslos zur Auslese. Schwache Tiere überstehen die Kälte nicht. Naturschützer sind sich einig, dass Füttern im Winter richtig ist, zumal einige Vogelarten bedroht sind. Ein wertvoller Nebeneffekt ist, die fliegenden Zweibeiner nahe zu sehen – für Kinder ein lehrreiches Highlight. „Bitte nicht stören“ heißt es jedoch bei der Vogelmahlzeit.
Um die Fütterung der Vögel im Winter optimal zu gestalten, sollte das Futterhäuschen erhöht stehen. An der Hauswand schon, aber nicht an einer Hecke. Kein Zugang für Katzen und Schutz vor Wind und Wetter. Die üblichen Vogelhäuschen verlangen nach täglicher Reinigung mit heißem Wasser, um Keimfreiheit zu gewährleisten. Pflegeleichter sind die sogenannten Futtersilos, die es in zahlreichen Designs gibt. Sie erleichtern die Fütterung der Vögel, weil sie unterschiedliche Nahrung bereithalten, und zwar in unterschiedlichen Fächern. Alternativ kann man mehrere Futterstationen einrichten, wozu auch Futterglocken zählen. Wer zusätzlich noch Meisenringe für die tierischen Turner aufhängt, hat für alle gut gesorgt. Eine kleine Schale mit Wasser vervollständigt das Menü. Aber keine große, denn bei Frost herrscht Badeverbot wegen Flügelvereisungsgefahr.
Man unterscheidet Körnerfresser, wie Sperlinge und Meisen, und Weichfresser, beispielsweise Rotkehlchen und Amseln. Der Fachmann erkennt sie an den verschiedenen Schnäbeln. Die kräftigen können ungeschälte Saaten und Körner knacken, die zarteren brauchen geschälte Saaten, Äpfel und getrocknete Beeren. Perfekte Futtermischungen bietet der Fachhandel. Wer Futter selbst vorbereitet, braucht für die Produktion von Meisenringen Talg. Bitte niemals Lebensmittel aus dem Haushalt oder andere artfremde Nahrung dazugeben! Die Fütterung der Vögel im Winter hört naturgemäß im Frühjahr auf. Nun gründen die Tiere Familien. Die Nachkommenschaft braucht tierische Eiweiße, die die Eltern selbst sammeln. Nähmen sie nun aus Gewohnheit das Winterfutter, dann wären die Jungvögel gefährdet.
Sonnenschein und blauer Himmel, wenn man aus der Balkontür tritt? Keine rutschigen Stellen, kein Matsch? Ja, es wird Frühling auf dem Balkon! Kästen, Töpfe und Ampeln warten auf pflanzlichen Inhalt. Vor den Eisheiligen konzentriert man sich auf frostharte Pflanzen. Trotzdem deckt man die botanischen Lieblinge im Zweifelsfall lieber ab. Der Frühling auf dem Balkon beginnt mit einer geschickten Etagen-Konstruktion. Zuunterst im Pflanzgefäß warten die Zwiebeln von Traubenhyazinthen aufs Gedeihen, gern begleitet von gelben Narzissen. Im nächsten Stockwerk folgen Tulpen, und im letzten die zauberhaften Schneeglöckchen. Wer es bunt mag, ergänzt sie mit farbigen Krokussen.
Weiße Narzissen und Tulpen sind eine wunderbare Kombination für den Frühling auf dem Balkon. Zwischendrin ein schönes Gras oder etwas Efeu sorgt für die nötigen Ruhezonen. Ohne das Highlight Stiefmütterchen kommt man kaum aus. Ein reizvolles Duett entsteht zusammen mit seiner Doppelgängerin, dem Hornveilchen, das freilich viel länger blüht. Drei Farb-Kompositionen zusammenstellen, und damit ist der Frühling auf dem Balkon angekommen. Primeln bieten sich für eine kleine, aber feine Unterbepflanzung an. Duftveilchen und Vanilleblumen bedienen die Freude am Geruchssinn.
Nach den Eisheiligen kommen die Klassiker zum Zug. Herrlich die Petunien, die in Kästen wie in Ampeln den Frühling auf dem Balkon begrüßen. Als ständige Begleiter gibt es die fülligen Geranien, aber auch das blühfreudige Zauberglöckchen. Nun braucht es noch Gewächse, die ihr Leben gern auf der Schattenseite verbringen. Ohne viel Lichteinfall sorgen die idyllische Fuchsie und die beliebte Begonie für den Frühling auf dem Balkon. Noch eine Blattschmuckpflanze gefällig? Die Buntnessel ist ein besonders schönes Exemplar.
Wenn der letzte Schnee geschmolzen ist und die Temperaturen wieder klettern, kann man förmlich merken, wie die Natur einmal kräftig einatmet und sich von der Last des Winters befreit. Der Frühling ist endlich da.
Nicht nur die Pflanzen im Beet freuen sich über die frische Luft und die wärmende Sonne – auch der Rasen erholt sich endlich von drückenden Schneedecken und der Eiseskälte. Damit er durchatmen kann, braucht er aber ein bisschen Hilfe.
Um das Schlimmste zu verhindern, können im Herbst schon Vorbereitungen getroffen werden, damit der Rasen im Winter nicht zu sehr angegriffen wird und sich im Frühling besser erholt. Für den Herbst gibt es spezielle Dünger, die den Rasen widerstandsfähiger gegen Trockenheit, Pilzbefall und Frost machen. Wer zusätzlich noch Eisen ausbringt, ermöglicht dem Rasen, von Anfang an im Frühjahr sattgrün zu sprießen und ganz nebenbei bildet sich weniger Moos. Aber auch die beste Vorbereitung schützt nicht vor Schäden. Eis und Schnee machen dem Rasen im Winter zu schaffen und deshalb braucht er im Frühling die ein oder andere Wiederbelebungsmaßnahme.
Damit sich der Rasen im Frühling gut erholen kann, sollte er so schnell wie möglich von Altlasten aus dem letzten Jahr befreit werden. Altes Laub und andere biologische Rückstände haben sich den Winter über zu einem Filz entwickelt, der dem Rasen die Luft zum Atmen nimmt. Diese Rückstände sollten im Frühling so schnell wie möglich entfernt werden. Eine gute Möglichkeit dafür ist Vertikutieren. Wenn im März und April das Wachstum des Rasens eingesetzt hat, ist der beste Zeitpunkt zum Vertikutieren. Danach bekommen die Wurzen des Rasens wieder genügend Luft und Licht und der Rasen kann gesund nachwachsen. Nach dem Vertikutieren das Düngen nicht vergessen! Das braucht der geschwächte Rasen jetzt am meisten.
Ist der Schnee geschmolzen und der Rasen vertikutiert, freut er sich über Dünger. Spezielle Frühjahrsdünger versorgen den ausgelaugten Rasen mit allem, was er nach dem Winter braucht. Gedüngt wird an einem Tag ohne Sonnenschein und sollte es nach der Düngung nicht regnen, wird der Rasen ordentlich gewässert. In Regionen, in denen noch bis weit in den März hinein Schnee liegt, muss die Frühjahrskur nach hinten verschoben werden. Solange es noch friert, ist der Rasen unter einer Schneedecke vor dem Austrocknen geschützt. Die Sonne würde das Wasser in freiliegenden Halmen verdunsten lassen. Im Frühjahr kein Problem, aber aus gefrorenem Boden kann der Rasen keinen Nachschub besorgen und vertrocknet. Deshalb die Schneedecken niemals frühzeitig entfernen. Die Natur weiß, wann es soweit ist.
Ohne ersichtlichen Grund sterben Bäume im Garten und die Zwiebeln treiben nicht aus? Das Problem könnten Wühlmäuse sein. Gräbt man die Pflanzen aus, erkennt man angenagte Wurzeln, Blumenzwiebeln und Knollen. Auch vor Wurzelgemüse machen die Nager nicht Halt.
Wühlmäuse sind für Gärtner ein Ärgernis. Die Obstbäume, die im Vorjahr noch kerngesund waren, präsentieren auf einmal vertrocknete und abgestorbene Astpartien. Sie sitzen nicht mehr fest im Boden. Werden die Bäume nicht angebunden, könnte schon der nächste Wind sie ausreißen. Und die Blumenbeete blühen auch nicht so, wie es geplant war. Selbst die Gemüseernte ist mager. Deshalb sollen Wühlmäuse so schnell wie möglich wieder aus dem Garten verschwinden.
Wühlmäuse, auch bekannt als Schermäuse, sind zwischen 10-20 cm lang und haben braunes Fell. Sie sind häufig dort zu finden, wo Wiesen, Weiden oder Brachflächen an den Garten grenzen. Wühlmäuse leben in Gangsystemen, die sie dicht unter der Erdoberfläche graben. Die Gänge sind zwischen 4-6 cm breit und zwischen 6-9 cm hoch. Wenn sie sich durch das Erdreich graben, werfen Wühlmäuse längliche, flache Erdhaufen auf. Dadurch werden sie leicht mit Maulwürfen verwechselt. Im Gegensatz zu den Erdhaufen von Wühlmäusen sind die Maulwurfshaufen aber rund und üblicherweise auch größer. Sie weisen außerdem ein regelmäßigeres Wurfmuster auf. Es ist wichtig, Wühlmäuse von Maulwürfen zu unterscheiden, weil der Maulwurf unter Naturschutz steht und nicht bekämpft werden darf. Wühlmäuse kann man auf unterschiedliche Weise bekämpfen, was sich aber nicht einfach gestaltet. Am besten, man lässt es gar nicht erst dazu kommen.
Wenn der Garten bislang nicht von Wühlmäusen heimgesucht wurde, kann man neue Beete vorsorglich sichern. Dafür legt man ein engmaschiges Drahtgewebe unter das Beet. Diese Methode ist am besten, wenn Zwiebeln und Wurzelgemüse gepflanzt werden sollen. Auch die Wurzeln von Obstbäumen kann man mit entsprechenden Geweben schützen. Für Blumenzwiebeln hingegen gibt es spezielle Pflanzkörbe.
Während man der Schädigung durch Wühlmäuse recht einfach vorbeugen kann, wird es kompliziert, sind die kleinen Nager erst einmal eingefallen. Wühlmausbekämpfung ist dann vor allem auf großer Fläche erfolgreich. Der beste Zeitpunkt ist der Spätherbst oder Winter. In der kalten Jahreszeit finden Wühlmäuse wenig zu futtern und fallen auf Fressköder herein. Giftköder sind für den heimischen Garten allerdings nicht empfehlenswert. Diese könnten auch von anderen Tieren gefressen werden, wenn die Wühlmausgänge nicht verschlossen werden. Und Köder, die Giftgas verströmen, sind für die begrenzte Fläche in Hausgärten nicht geeignet. Die effektivste Alternative sind Fallen.
Es gibt Fallen aus Draht und Kunststoff. Diese werden in den Eingang eines Wühlmausgangs eingebaut und mit einem Köder ausgestattet. Berührt die Wühlmaus den Auslösemechanismus, schlägt die Falle zu und tötet das Tier. Ähnlich wie andere Mäuse haben Wühlmäuse allerdings einen feinen Geruchssinn. Die Falle darf also nicht nach Menschen riechen, andernfalls macht der Plagegeist sofort kehrt. Die Falle sollte man nicht mit bloßen Händen anfassen und auch bei der Lagerung ist ein neutraler Geruch zu bewahren. Ein kleiner Trick, um die Wühlmäuse zu überlisten: Reibt man die Falle mit Erde oder Ködergemüse ein, wird sie unauffälliger. Als Köder eignet sich alles, was ins Futterschema der Wühlmaus passt, also Obst und Gemüse. Die Fallen müssen mehrmals aufgestellt werden, bis auch nach mehreren Tagen keine Maus mehr gefangen wurde. Erst dann kann man sie bedenkenlos entfernen.
Wenn man einen eigenen Garten besitzt, dann möchte man ihn auch richtig nutzen. Ein paar hübsche Blumen einpflanzen, vielleicht einen kleinen Gemüsegarten anlegen. Was mit Begeisterung beginnt, wird oft durch ungewollte Gartenbesucher gedämpft.
Ein bienenfreundlicher Garten bedeutet nämlich, dass sich auch andere Insekten willkommen fühlen. Um sich vor den Schädlingen zu schützen, gibt es allerdings viele Möglichkeiten.
Auch wenn man Insekten nicht unbedingt im Haus haben möchte – im Garten können sie manche Wunder bewirken. Dabei ist es nämlich genauso, wie bei uns Menschen. Manche Insekten können einander einfach nicht riechen. Andere haben dagegen einen ganz besonderen Appetit auf den anderen. Die Florfliege vertilgt liebend gerne Blattläuse und der dunkel bepanzerte Laufkäfer säubert auf seinen nächtlichen Streifzügen durch den Garten den Weg von Schneckeneiern, Läusen oder Milben. Und gestaltet man seinen Garten bienenfreundlich, tut man auch etwas Gutes für die Zukunft. Denn die Bestäubung der Blüten durch Hummeln und Bienen sorgt dafür, dass wir auch zukünftig etwas von unseren Gärten haben.
Nicht nur Insekten, auch Pflanzen können ihre botanischen Kollegen vor ungewollten gefräßigen Besuchern schützen. So sorgt zum Beispiel der penetrante Duft von Lavendelöl meist dafür, dass Schädlinge direkt auf dem Absatz kehrt machen, sobald sie ihn erschnuppern. Und viele Pflanzen nützen als Jauche sehr gut als Schädlingsabwehr. In Wasser eingelegter Holunder oder Farnkrautjauche wirken Wunder. Pflanzt man Zwiebeln in der Nähe des Lieblings-Gemüses, werden die Schädlinge von ihrem Duft irritiert und abgeschreckt. Kapuzinerkresse und Tagetes duften für Schädlinge besonders gut und lenken potenzielle Schädlinge unserer Gemüsepflanzungen sehr gut ab.
Manchmal muss man auch einfach mal die ganz harten Bandagen aufziehen – und selbst im Garten Hand anlegen: denn nicht nur ungewollte Insekten, auch ungewollte Pflanzen machen sich gerne im Garten breit, wenn man nichts dagegen unternimmt. Das heißt: Jäten, schneiden, vertikutieren, kratzen. Unkraut sollte man vor der Blüte jäten, um ungewollte Nachsaaten der Kräuter zu vermeiden. Langfristig kann man Unkraut durch Bodendecker wie Waldmeister oder Vergissmeinnicht in Schach halten. Wer es etwas schlichter mag, kann auf organische Stoffe wie Rindenmulch oder Pinienrinde zurückgreifen – das Braun der Rinde bringt dazu oft einen hübschen Kontrast zum restlichen Garten.
Wenn der Garten einfach keine Ruhe hat vor Schädlingen oder Krankheiten, dann benötigt er auch einfach mal eine Pause, um sich zu stärken. Eine Mischkultur stärkt den Boden und nützt, um Krankheiten oder Pilzen die Ausbreitung zu vermiesen. In einer Mischkultur werden in einem Beet mehrere Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften gepflanzt. So unterstützen sie sich gegenseitig und stehlen einander nicht die benötigten Nährstoffe aus dem Boden. Außerdem beschützen sich die Pflanzen gegenseitig. Manche stoßen zum Beispiel Duftstoffe aus, die Fressfeinde abschrecken. Wenn das mal keine Nachbarschaftshilfe ist!
Es gibt viele Möglichkeiten, den ungeliebten Gästen im eigenen Garten Herr zu werden, ohne zu chemischen Mitteln zu greifen. Oft macht zum Beispiel auch der Standort der Gartenpflanzen etwas aus. Steht eine Pflanze schattig, fühlen sich viele Insekten eher von ihr angezogen, als wenn sie in der prallen Sonne steht. Behält man sein grünes Refugium im stetig im Auge, kann aber eigentlich nichts schief gehen.
Wenn es im Sommer wieder summt und brummt, wird es höchste Zeit für die Unterstützung der Bienen. Die haben es in den letzten Jahren immer schwerer, genügend Nahrung zu finden. Dabei sind sie so wichtig für die Natur.
Bienen sind de wohl fleißigsten Insekten überhaupt. Und dabei sind sie nicht nur fleißig für sich selbst, sondern auch für den Garten. Wie gut, dass es die hübschesten Sommerblumen gibt, die auch noch bienenfreundlich sind und die kleinen Insekten unterstützen.
Schon im Kindergarten lernt man, was Bienen mit Blüten zu tun haben. Die Blumen können sich durch die Bienen fortpflanzen und die Bienen ernähren sich von den Blumen. Dabei sind Bienen nicht nur wichtig für den landwirtschaftlichen Ertrag und damit für viele Nahrungsmittel, sondern auch für das Ökosystem. Ohne die Bienen gäbe es eine Vielzahl von Pflanzen nicht mehr. Dazu gehören auch die Nutzpflanzen, denn mehr als 75% der Nutz- und Kulturpflanzen in Europa sind darauf angewiesen, von Bienen bestäubt zu werden. Damit ist die Biene hinter Schwein und Rind auf Platz 3 der wichtigsten Nutztiere und damit essenziell wichtig für die Menschen. Bienenfreundliche Sommerblumen im Garten bieten den kleinen Bienen wichtige Nahrung.
Generell gilt: nur was ungefüllt ist, ist bienenfreundlich. Einige Blüten sind von Natur aus gefüllt, andere werden extra mit gefüllten Blüten gezüchtet. Das bedeutet für die Bienen aber Diät, denn durch die ganzen Blütenblätter haben sie kaum eine Chance, an den leckeren Nektar der Blüten zu kommen. Kron- und Pergionblätter der gefüllten Blüten versperren den Bienen den Weg und die Staubblätter sind zurückgebildet. Neben den Blumen mit den gefüllten Blüten gibt es auch Mogelpackungen, die mit einem süßen Duft locken, aber keine Nahrung bieten. Zu den Pflanzen, die in einem bienenfreundlichen Garten nichts zu suchen haben sind: Geranien, Margeriten, Forsythien, Dahlien, Pelargonien und Fleißige Lieschen.
Die Snackbar hat für Bienen so einiges zu bieten und auch die Gartenbesitzer kommen dabei auf ihre Kosten. Denn die bienenfreundlichen Sommerblumen haben nicht nur Nahrung zu bieten, sie sehen dabei auch noch richtig hübsch aus und machen im Garten eine gute Figur. Auf keinen Fall fehlen dürfen im bienenfreundlichen Garten Männertreu, Steinkraut, Ehrenpreis, Glockenblume und Klee. Auch die Ecke der Wildblumen hat einige zu bieten: Kornblume, Waldrebe, Flammenblume und Sonnenbraut sind bei den fleißigen Bienchen sehr beliebt. Im Fachgeschäft gibt es mittlerweile viele bienenfreundliche Samenmischungen zu kaufen und weil bienenfreundliche Blumen fast überall wachsen, wird jeder Gartenbesitzer im Handumdrehen zum Bienenfreund!
Früher war fast in jedem Garten ein Apfelbaum zu finden. Weil das heute oft nicht mehr so ist, wird es höchste Zeit, dass der Apfelbaum zurück in den Garten kommt! Denn nichts gibt es besseres, als Obst aus dem eigenen Garten.
Naschen ist ungesund? Definitiv nicht! Der Sommer hält die ein oder andere Nascherei bereit, die viel gesünder und leckerer ist als Chips, Gummibärchen und Co. Ein Griff in den Obstbaum oder Beerenstrauch – besser geht es gar nicht!
Unangefochten auf Nummer 1 in Sachen Obst aus dem eigenen Garten steht der Apfel. Bei Jung und Alt ist er gleichermaßen beliebt und mit mehr als 300 wertvollen Inhaltsstoffen ist er die wohl gesündeste Nascherei, die der Garten zu bieten hat. Ab Anfang August können die ersten Sorten geerntet werden. Einige Sorten, die früh reif sind, müssen nicht noch nachgelagert werden. Sie schmecken direkt vom Baum und haben eine süße, aber auch leicht säuerliche Note. Die Herbstäpfel müssen hingegen erst gelagert werden, bevor sie richtig gut schmecken. Damit andere Obstsorten davon keine Nachteile haben, sollten Äpfel alleine gelagert werden. Äpfel geben nämlich ein hohes Maß an Ethylgasen frei, die den Reifeprozess von anderen Obstsorten beschleunigen.
Steinobst wie Kirschen und Pflaumen sind ein richtiges Highlight im Garten. Zwar sind sie nicht exotisch oder eine Rarität, aber sie gehören in jeden Naschgarten. Auch Pfirsich, Nektarine und Aprikose sind beliebter denn je. Und zum Glück geht der Trend wieder zurück zum Naschgarten. Aber so lecker Steinobst auch ist: es lässt sich leider nicht so lange lagern wie Kernobst. Steinobst sollte schnell vernascht werden. Natürlich eignen sich Kirsche, Pflaume und Co. auch gut zur Weiterverarbeitung. Wie wäre es mit frischem Pflaumenmus? Oder leckerer Kirschmarmelade? Denn egal, ob Apfel, Birne, Kirsche oder Pfirsich, eines ist sicher: kein Obst aus dem Supermarkt schmeckt auch nur annähernd so gut wie Früchte aus dem eigenen Garten.
Wenn man an Obstbäume denkt, bekommt man gleich ein ganz bestimmtes Bild in den Kopf. Eine Obstwiese hinter dem Haus, alte Apfelbäume, zwischen den Bäumen ist eine Hängematte gespannt… Realität ist aber, dass die Gärten immer kleiner werden, weil die Grundstückspreise steigen. Aber auch wer nur wenig Platz zur Verfügung hat kann leckeres Obst ernten. Mini-Gehölze liefern Zwergäpfel, kleine Birnen und sogar kleine Nektarinen. Durch ein spezielles Veredelungsverfahren haben die Mini-Gehölze das gleiche Auftreten wie ihre „großen Geschwister“ – nur eben im Miniaturformat. Außerdem ist Säulenobst eine gute Alternative für wenig Platz. Das gedeiht auch auf dem Balkon prächtig. Die beste Pflanzzeit für Obstbäume und Beerensträucher ist im Herbst. Also ran an den Spaten und leckere Snacks pflanzen!
Die Gartengestaltung ist eine aufregende Sache. Entweder hat man gerade erst einen Garten bekommen oder möchte sich einfach nur mal neu orientieren. In jedem Fall gehört ein Blumenbeet einfach dazu. Und das anzulegen ist gar nicht so schwer, wie gedacht.
Ein Blumenbeet macht einen Garten erst richtig vollständig. Dabei sind die Gestaltungsmöglichkeiten unendlich. Form, Größe und Bepflanzung können sich sehr unterscheiden, aber das wichtigste ist: es muss den persönlichen Geschmack treffen.
Bevor das Blumenbeet angelegt wird, sollte ein Plan gemacht werden. Der fängt mit dem richtigen Standort an. Idealerweise liegt das neue Blumenbeet teils in der Sonne und teils im Halbschatten. Wenn dann noch eine Regentonne oder ein Wasseranschluss in der Nähe liegen, ist der Standort für das neue Blumenbeet perfekt. Eine Wasserquelle in der Nähe erleichtert das Gießen und das ist gerade im Sommer besonders wichtig. Abhängig vom Standort, an dem das neue Blumenbeet angelegt werden soll, werden dann die Pflanzen ausgewählt. Je mehr verschiedene Pflanzenarten gepflanzt werden, desto aufregender wird das neue Blumenbeet. Die richtige Wahl der Pflanzen kann außerdem die Gartenarbeit erleichtern und verringern.
Wer möglichst lange etwas von seinem neuen Blumenbeet haben will, der sollte sich unbedingt Dauerblüher ins Beet holen. Dazu gehören viele Stauden, die den ganzen Sommer über für Farbe im Garten sorgen. Dazu gehören vor allem Steppensalbei, Mädchenauge und Flammenblume. Dazu passen hübsche Ziergräser wie Chinaschilf, Lampenputzergras oder immergrüne Arten wie Segge. Und auf keinen Fall darf die Königin der Pflanzen im Blumenbeet fehlen: die Rose. Beet- und Kleinstrauchrosen blühen bis zum ersten Frost und viele Sorten blühen zwei Mal im Jahr. Im Frühling erstrahlt das Blumenbeet mit Frühblühern wie Narzissen, Tulpen und Co. und bringen schon ab Februar die erste Farbe in den Garten. Die werden dann von den ersten Stauden im April abgelöst.
Das Anlegen ist gar nicht schwer. Wichtig ist, sich vorher das Blumenbeet mit Steinen abzustecken, um den Überblick zu behalten, wie groß das Beet werden soll. Dann geht es ans Graben. Das geht am besten, indem erst mit einem Spaten die Ränder abgestochen werden und dann mit einer Schaufel umgegraben wird. Befindet sich an der gewünschten Stelle Rasen, sollte dieser vorher abgetragen werden. Dann wird das Beet mit einer Harke glatt gezogen und dabei größere Steine oder Wurzeln entfernt. Jetzt unbedingt auf Nacktschnecken und andere Schädlinge achten und diese sofort entfernen. Regenwürmer dürfen bleiben, die lockern den Boden nämlich auf natürliche Weise auf. Wenn das Blumenbeet dann noch mit Kompost aufgemischt wird, ist es bereit für die Blumen und kann gestaltet werden.
Der Herbst wird bunt! Sobald sich die Sommerblumen ihre wohlverdiente Ruhe gönnen, recken herbstliche Schönheiten ihre Blütenköpfe aus dem Boden. Die Top 5 der Herbstblumen für einen bezaubernden Garten:
Sie machen ihrem Namen alle Ehre. Sonnenblumen bringen Sonnenschein in den Garten! Die großen, gelben Blüten der Sonnenblume machen gute Laune und zaubern ausdrucksstarke Akzente ins Blumenbeet. Und wer unauffälligere Blumen bevorzugt, bekommt Sonnenblumen mittlerweile sogar als kleinblütige Sorten mit kurzem Stiel. Perfekt als Schnittblumen für den herbstlichen Blumenstrauß!
Es gibt so viele Dahlien-Sorten, dass für jeden Garten etwas dabei ist. Sie leuchten in den schillerndsten Farben und lassen sich hervorragend mit anderen Herbstblumen kombinieren. Unverzichtbar für Vasen!
Hortensien überzeugen mit ihren üppigen Blütenständen in zarten Farben. Die „Wasserkanne“ unter den Pflanzen wird als Schnittblume immer beliebter. Hortensien blühen bis in den September hinein, aber selbst danach sind ihre Schmuckblüten noch ansehnlich. Langsam welkend zeigen sie im Herbst oft rötliche Farbtöne.
Wer sich in einem Farbenrausch verlieren möchte, pflanzt Astern in den Garten! Sie präsentieren sich in den unterschiedlichsten Farben und wenn man geschickt auswählt, kann man eine lange Blüte genießen. Die verschiedenen Sorten waten mit unterschiedlichen Blütezeiten auf und verzücken damit jedes Gärtnerherz. Und selbst in der Vase bleiben Astern bis zu zwei Wochen frisch!
Ob einfache oder gefüllte Blüten, ballförmig oder pomponartig – Chrysanthemen gibt es in zahlreichen Varianten, die erstaunen lassen! Allesamt sind sie lange haltbar und die Chrysantheme qualifiziert sich dadurch als wertvolle Schnittblume in der Vase.
Ein besonderer Tipp für den herbstlichen Strauß sind Lampionblumen. Den Namen verdankt die ausdauernde Staude den leuchtend orangenen Früchten, die sie im Herbst trägt. Diese Früchte sind ein beliebtes Beiwerk in Sträußen oder auch eingebunden in bunte Herbstkränze. In Kombination mit Zierkürbissen kann man sich kaum ein herbstlicheres Flair vorstellen!
Die Blütenpracht im Frühling begeistert immer wieder aufs Neue. Tulpen, Narzissen und Krokusse starten farbenprächtig ins Gartenjahr. Damit sie pünktlich erblühen, werden die Blumenzwiebeln im Herbst eingepflanzt.
Wer einen bunten Auftakt der Gartensaison haben möchte, muss schon im Vorjahr die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Während die Sommerblumen erst im Frühling eingepflanzt werden, kommen die Frühlingsblüher schon im Herbst in die Erde.
Blumenzwiebeln kann man in den Rasen oder ins Blumenbeet setzen. In beiden Fällen bietet es sich an, gleichmäßige Gruppen anzulegen. Im Rudel entfalten die Frühlingsblumen ihre volle Wirkung! Das Einpflanzen an sich ist einfach. Zunächst wird ein Loch ausgegraben, das etwa 2 bis 3 Mal so tief ist wie der Durchmesser der Zwiebel. Als praktisches Hilfsmittel kann man dafür einen so genannten Zwiebelpflanzer nutzen. Damit geht das Graben ganz einfach von der Hand.
Um Staunässe zu vermeiden, wird auf die Erde im Loch eine Drainageschicht aus Sand gestreut. Diese sollte etwa zwei fingerbreit sein. Auf den Sand setzt man die Blumenzwiebel. Die Spitze zeigt nach oben. Nun wird das Loch mit der ausgegrabenen Erde verschlossen und die Erde gut angegossen. Am besten nutzt man dafür eine feine Brause an seiner Gießkanne.
Auch in den Rasen kann man Zwiebel- und Knollenpflanzen setzen. Für diesen Standort eignen sich kleinere Frühlingsblumen wie Winterlinge und Krokusse besonders gut. Diese blühen schon früh im Jahr und stören somit später nicht die weitere Pflege des Rasens. Mit einem Spaten wird ein kleines Stück des Rasens ausgehoben. Für das Pflanzloch gelten die gleichen Bedingungen wie im Beet. Da die Erde unter dem Rasen wahrscheinlich etwas verdichtet ist, sollte sie aufgelockert werden. Auch hier ist Sand eine gute Option, um dem Vernässen vorzubeugen. Die Zwiebeln werden leicht in den Sand gedrückt, die Spitze zeigt nach oben. Dann füllt man das Loch mit Erde auf oder besser noch: man legt die Rasenplatte einfach wieder drauf. Angießen und fertig: Die Frühlingsblüte kann kommen!
Schon vor dem Einpflanzen legt man den Grundstein für eine ausdrucksvolle Blüte. Das beginnt mit der Auswahl der Zwiebeln. Sie dürfen nicht trocken und schimmelig sein. Auch auf Faulstellen sollte man die Zwiebeln untersuchen. Gesunde Blumenzwiebeln sind fest und unbeschädigt. Je größer die Zwiebel ist, desto größer wird ihre Blüte. Auch die Wahl des Standorts ist gemäß den Ansprüchen der Pflanze zu wählen. Andernfalls nutzt die beste Grundlage nichts: es gibt schlichtweg keine oder nur klägliche Frühlingsgrüße. Blumenzwiebeln sind außerdem eine beliebte Delikatesse für Wühlmäuse. Um den Nagern den Knabberspaß zu verderben, kann man mit Pflanzschalen oder Körben aus engmaschigem Draht arbeiten. Diese sollen die Schädlinge von den Zwiebeln fernhalten. Auch das Setzen von Markierungen ist eine gute Idee. Die Blumenzwiebeln werden dann bei der Gartenpflege nicht aus Versehen entfernt oder beschädigt und im Frühling kann man direkt kontrollieren, ob tatsächlich alles austreibt. Übrigens zahlt es sich aus, Blumenzwiebeln früh einzupflanzen. Dann gedeihen sie prächtiger!
Der 1. Advent rückt näher und die dunkle Jahreszeit wird langsam richtig kalt. Am besten holt man sich jetzt weihnachtliche Vorfreude ins Haus!
Nicht nur Kinder freuen sich auf Weihnachten. Mit schöner Dekoration und kleinen Aufmerksamkeiten kann man seinen Liebsten die Wartezeit angenehm verkürzen. Für Pflanzenfreunde gibt es viele Ideen, das Zuhause in ein Weihnachtswunderland zu verwandeln.
Die Zeit bis Weihnachten versüßt am ehesten ein Adventskalender. In den meisten Fällen kann man das wortwörtlich nehmen, sind sie doch überwiegend mit Schokolade gefüllt. Pflanzenfreunde freuen sich aber auch über individuellere Ideen. Ein selbst gebastelter Adventskalender mit 24 kleinen Säckchen voller Saatgut lässt so manches Gärtnerherz höherschlagen! Das können die Lieblingsblumen sein, leckeres Gemüse oder ungewöhnliche Pflanzen als Überraschung. Gibt man Radieschen- oder Kressesamen dazu, hat der Beschenkte sofort etwas davon. Die Samen kann er nämlich gleich in den Wintermonaten in ein Minigewächshaus aussäen. Eine schöne Ergänzung sind eigenhändig gestaltete Pflanzenschilder.
Alternativ kann man mit geernteten oder gepflückten Pflanzen arbeiten. Ein Beispiel sind getrocknete Kräuter für die Küche oder als aromatisches Duftsäckchen. Auch gepresste Blüten machen sich immer gut. Daraus lassen sich zum Beispiel hübsche Lesezeichen oder Grußkarten basteln.
Für eine weihnachtliche Pflanzendekoration gibt es unzählige Möglichkeiten. Allen voran den Weihnachtsstern. Die Pflanze mit den roten Hochblättern ist der Klassiker zum Fest! Gern vergessen und doch so naheliegend sind dagegen Pflanzen, die aus der christlichen Tradition stammen. Darin symbolisiert der Buchsbaum Unsterblichkeit und dauerhafte Liebe. Was könnte es Passenderes geben zum Fest der Liebe? Mit Buchs lässt sich hervorragend der Adventskranz ergänzen. Auch aromatische Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Lavendel passen zum weihnachtlichen Bild und können sinnbildlich für die Weihnachtsgeschichte in Kränze und Krippen eingearbeitet werden. Den herrlichen Duft der ätherischen Öle gibt es gratis dazu!
Den Garten kann man ebenfalls optisch auf die Adventszeit vorbereiten. Lichterkerzen in Nadelbäumen sind ein klassisches Gestaltungselement und sorgen für die typisch heimelige Atmosphäre. Aber auch bestimmte Pflanzen im Garten sorgen für die richtige Stimmung. Ähnlich wie der Weihnachtsstern geizt die Scheinbeere nicht mit den Weihnachtsfarben Grün und Rot. Der beliebte Bodendecker präsentiert im November in kräftiges Rot getauchte Beeren. Doppelter Gewinn: Diese kann man auch für die Hausdekoration nutzen, etwa in Türkränzen oder in der Vase.
Am 4. Dezember ist Barbaratag. Benannt ist er nach der Heiligen Barbara und im Gegensatz zum Advent, der im Christentum die „Ankunft“ Jesu einläutet, geht dieser Brauch auf die römisch-katholische und griechisch-orthodoxe Kirche zurück. Am Barbaratag werden kahle Äste geschnitten und in der Wohnung in einer Vase aufgestellt, damit sie zur Adventszeit blühen. Diese Barbarazweige sind keine eigene Art. Es werden Äste von Obstbäumen genommen, zum Beispiel Apfel oder Kirsche. Aber auch ein Haselnussbaum oder frühblühende Gehölze wie Forsythien eignen sich als Adventsschmuck. Kombiniert man all die pflanzliche Weihnachtsdekoration geschickt, wird das Warten auf den Heiligen Abend zu einer angenehmen Aufgabe in einem hübschen Ambiente. Noch ein paar Kerzen dazu und die Weihnachtsstimmung ist komplett!
Der Christbaum darf in keinem festlich geschmückten Haus fehlen. Seine Tradition reicht weit zurück – aber woher genau kommt der Brauch, alljährlich einen Weihnachtsbaum aufzustellen?
Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Weihnachtsbaums gibt es nicht. Die Geschichten über seinen Ursprung sind vielfältig. Einig sind sie sich nur darin, dass die Tradition des geschmückten Tannenbaums aus dem deutschsprachigen Raum stammt.
Schon vor langer Zeit waren immergrüne Pflanzen wichtige Symbole heidnischer Kulturen. Daher kommt die verbreitete Annahme, die Tradition des Weihnachtsbaums könnte dem Julfest entstammen. Allerdings gibt es noch andere Hinweise auf die Entwicklung des Brauchs. Einer der ältesten Belege stammt aus Bremen: In einer Zunftchronik aus dem 16. Jahrhundert fand ein festlich dekorierter Nadelbaum Erwähnung. Bald adaptierten städtische Familien das Vorbild der Zünfte und nicht viel später gibt es schon einen weiteren schriftlichen Hinweis auf den Weihnachtsbaum. In Basel stellten Schneidergesellen einen Baum voller Äpfel und Käse auf. Es heißt, die ersten Kerzen habe Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien auf einen Weihnachtsbaum gesetzt und schon 1561 soll im Elsass jedem Bürger zum Weihnachtsfest eine Tanne zugestanden haben. So richtig nahm der Brauch aber erst im 19. Jahrhundert Fahrt auf. Ob in der Stadt oder auf dem Land: Von da an wurde der geschmückte Tannenbaum zu einem Muss in der bürgerlichen Stube.
Die Überlieferungen zeigen, dass ursprünglich noch keine Kerzen und Kugeln am Christbaum hingen. Äpfel, Nüsse, Papierrosen und Oblaten waren klassische Dekorationselemente und das so genannte „Zischgold“, das man wohl als eine Art Vorläufer des späteren Lamettas bezeichnen kann. Die Verwendung von Früchten untermauert die Annahme, der Weihnachtsbaum sei ein Symbol für den Fortbestand des Lebens. Er steht als Sinnbild für die Weltachse, die von Sternen in Form der Kerzen umrundet wird. Und so schreitet das Leben metaphorisch voran. Diese eher heidnischen Lesart mit ihrem Fokus auf Natur und Leben und weniger auf das Göttliche und Erhabene deutet bereits an, dass der Weihnachtsbaum zunächst ein bürgerliches Symbol war, gegen das sich die Kirche sogar zur Wehr setzte. Während der Brauch von den Protestanten alsbald übernommen wurde, wollte die katholische Kirche nichts von dem leuchtenden Tannenbaum wissen. Erst Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum in katholische Kirchen ein, indem er den ersten Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz aufstellte – und zwar im Jahre 1982! Die weltweite Verbreitung hingegen geschah schon viel früher unter der Schirmherrschaft der Adelshäuser.
Der klassische Weihnachtsbaum ist eine Nordmanntanne. Das steht aber nirgends festgeschrieben. Warum nicht für etwas Abwechslung sorgen und im kommenden Jahr eine Fichte wählen? Ihr symbolischer Wert ist nicht minder ausgeprägt und ihre Vorzüge können sich ebenfalls sehen lassen. Einen gleichmäßigen Wuchs und einen angenehmen Duft verheißt die Rotfichte. Sie galt sogar schon als „Mutter aller Christbäume“, bevor ihr die Tanne den Rang ablief. Die Rotfichte sollte allerdings erst kurz vor Heiligabend ins Haus geholt werden, denn sie nadelt schneller als eine Tanne. Aber auch die Blaufichte macht als weihnachtlicher Wohnzimmerschmuck einiges her. Sie präsentiert sich in Pyramidenform mit einem herrlich blauen Nadelkleid, das im Kerzenschein silbrig schimmert. Ihre Äste wachsen kräftig: Holzfiguren und Wachskerzen sind hier sicher! Dass die Blaufichte sich mit spitzen Nadeln dagegen wehrt, ins Haus geholt zu werden, gleicht sie mit einem angenehmen Waldaroma aus. Die Fichte als Weihnachtsbaum ist keine neue Erfindung und ihre Renaissance im weihnachtlichen Wohnzimmer hat sie sich redlich verdient.